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Inmitten des größten zusammenhängenden Naturschutzgebietes in Bayern sprudelt glasklares Wasser aus dem Boden, sammelt sich in kleinen Becken und schwillt im weiteren Verlauf zur rauschenden Ammer an. Zusammen mit der Amper bildet sie im bayerischen Alpenvorland ein überaus reizvolles Flusssystem. Für Aktive, Wanderer und Erholungssuchende präsentiert sich die Flussregion als ein Dorado. Zahlreiche Tourenvarianten führen an felsigen Schluchten vorbei, durch schattige Wälder und hin zu kristallklaren Seen. Unterwegs laden kleine Buchten zum Baden und Rasten ein.
Aktuelle Wassertemperatur Ammer: 9 °C
Verlauf der Ammer
Die Ammer entspringt im Naturschutzgebiet des bis zu fast 2200 Meter hohen Ammergebirges. Sie entsteht aus dem Zusammenfluss der großen Ammerquellen mit der Linder im Ettaler Weidmoos im Ammergebirge südlich von Oberammergau und westlich von Ettal. An der Stelle, wo sich das Graswangtal nach Osten weitet, tritt aus mehreren Quelltöpfen Wasser ans Tageslicht und bildet den Ursprung der Ammer. Nach etwa 68 Kilometern mündet sie in den Ammersee. Als Abfluss heißt sie nun Amper, die bei Moosburg in die Isar mündet. Auf dem fast 170 Kilometer langen Weg hinunter zur Mündung verändert das Gewässer mehrmals das Aussehen. Zu Beginn eilt es als Wiesenbach voran. Später wächst es zum See heran, um auf dem letzten Abschnitt als beschaulicher Flachlandfluss an Geschwindigkeit zu verlieren. Von der Böbinger Brücke bis zur Mündung in den Ammersee ist der Flusslauf zuerst durch ein einsames Waldtal, dann durch flaches Gelände reguliert. Bei Berghof durchbricht die Ammer einen letzten Höhenzug.
Gut zu wissen: Die Amper ist der Abfluss des Ammersees und somit die Fortsetzung der Ammer. Besonders im oberen Bereich hat die Ammer viele menschliche Eingriffe und Regulierungen über sich ergehen lassen müssen. Das Ammertal ist überwiegend Natur- und Landschaftsschutzgebiet.
Zahlen & Fakten zur Ammer
Die Ammer ist von den Quelltöpfen im Ettaler Weidmoos bis etwa Peißenberg einer der letzten kaum verbauten alpinen Wildflüsse in Deutschland.
- Die Quelle liegt im Graswangtal.
- Von ihrer Quelle im Ammergebirge bis zur Mündung in die Isar bei Moosburg legt sie eine Strecke von fast 170 Kilometer zurück.
- Das Flussgebiet der Ammer erfasst 3.100 Quadratkilometer.
- Ihre Länge von der Quelle bis zur Mündung in den Ammersee beträgt dabei 70 Kilometer.
- Würm, Glonn und Maisach sind die größten Nebenflüsse. Dank dieser kann die Ammer der Isar noch mehr Wasser zuführen.
- Bereits die Kelten verwendeten das Flusssystem für Transportzwecke.
- Alten Gewerben (Tuchmacher, Färber, Gerber) spendete die Ammer Nutzwasser und Energie.
- Die bekanntesten Städte am Fluss sind Fürstenfeldbruck, Moosburg an der Isar und Dachau.
- Das Wasser der Ammer ist kalt, sauerstoffreich und wenig belastet – es bietet Lebensraum für strömungsliebende Fischarten.
Warum hat der Fluss zwei Namen? Bis ins 14. Jahrhundert nannte man den kompletten Fluss Amper. Die Kelten sprachen ihn als „ambra“ aus, was so viel wie „gewandt“, „geschickt“ oder „stark“ bedeutet. Jetzt nennt man den Oberlauf Ammer. Ab dem Ausfluss des Ammersees heißt der Wasserlauf dann Amper.
Wetterinformationen & Klimadaten zur Ammer
Nachfolgend finden Sie Infos zum aktuellen Wetter sowie eine Übersicht über die wichtigsten Klimadaten.
Wetter an der Ammer:
Klimatabelle Ammer:
Jan | Febr | März | April | Mai | Juni | Juli | Aug | Sept | Okt | Nov | Dez | |
Max. Temperatur Ø (°C) | 2 | 4 | 9 | 14 | 18 | 21 | 23 | 22 | 18 | 13 | 7 | 4 |
Min. Temperatur Ø (°C) | -3 | -3 | 0 | 5 | 9 | 13 | 15 | 14 | 10 | 6 | 2 | -1 |
Sonnenstunden (Stunden/Tag) | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | 7 | 6 | 4 | 2 | 2 |
Regentage (Tage/Monat) | 10 | 9 | 10 | 11 | 13 | 14 | 13 | 13 | 10 | 9 | 10 | 10 |
Niederschlag (mm) | 56 | 35 | 46 | 59 | 118 | 165 | 113 | 129 | 78 | 70 | 48 | 46 |
Wissenswertes und Ausflugsziele rund um die Ammer
Die Alte Ammer hat noch lange nicht ausgedient. Einst mündete sie bei Dießen in den Ammersee. Um aber Flächen für die Landwirtschaft zu gewinnen, grub man zwischen 1920 und 1924 ein neues Flussbett und verlegte die Mündung in den Fischener Winkel. Der abgekoppelte Flussabschnitt entwickelte sich zu einer Tümpelkette. Zugleich verschlechterten sich die Lebensbedingungen für strömungsliebende Fischarten. Schließlich unternahm man im Jahre 2002 einen Durchstich durch den Ammerdamm und stellte so die ständige Zuleitung von Ammerwasser sicher. Schon wenige Wochen darauf tummelten sich Äsche, Barbe als auch die Bach- und Regenbogenforelle im Gewässer – allesamt strömungsliebende Arten.
Auf ihrem Weg durchfließt die Ammer das wunderschöne Naturschutzgebiet Ammerschlucht. In diesem Bereich weist sie alpinen Charakter mit stark wechselnden Strömungscharakteristiken auf. Die Umlenkung der Schmelzwässer und somit die Entstehung des Ammerknies als auch der Ammerschlucht erfolgte wohl vor ca. 16.000 bis 17.000 Jahren. Der Ammergletscher zog sich zurück, wodurch sich das Gefälle der Ammer verstärkte.
Aktiv an der Ammer
Mit Einzug der milderen Frühlingstage satteln viele Radfreunde auf. Der Ammer-Amper-Radweg ist eine beliebte Naturroute zum Bummeln. Er erstreckt sich über 200 Kilometer entlang der malerischen Fluss- und Gebirgslandschaft. Wer dem Radweg folgt, erlebt Oberbayern von seiner malerischen Seite: Berge, Seen und Auen. Dazwischen liegen einladende Orte, in denen die Bewohner altes Brauchtum lebhaft pflegen. Auf der Tour streift man zudem prächtige Schlösser und erreicht schließlich den Ammersee.
Zwischen Peiting und Rottenbusch gelangt man über den König-Ludwig-Weg zum wohl schönsten Gebiet dieser Strecke: 460 Stufen, Stege und kleine Brücken führen entlang der Ammerschlucht.
Von den Quellen auf Ettaler Flur aus schlängelt sich die Ammer durch Ober- und Unterammergau, vorbei an Saulgrub und Bad Bayersoien.
Der Luftkurkurort Bayersoien ist ein höchst properes Dörfchen, dass seinen Namen zwei eiszeitlichen Seen verdankt.
Ein ganz besonderes Naturschauspiel bilden die Schleierfälle, die über moosige Felsen hinabstürzen. Der Kalk, welcher sich an den Ästen, Blättern und Gesteinen ablagert, legt sich wie ein sanfter Schleier leise rauschend über den Felsen. Das Spektakel erreicht man auf den reizvollen Strecken von Saulgrub und Bad Bayersoien aus. Der Weg führt durch die canyonartig vertiefte Ammerschlucht zu den 20-30 Meter mächtigen Tuffbänken.
Wer Kultur- und Natur-Genuss miteinander verbinden möchte, gelangt auf gut ausgeschilderten Wegen zum Ludwig-Schloss Linderhof oder zum Kloster Ettal.
Ein weiterer Wandertipp: Dazu wandert man beginnend vom Bahnhof Oberammergau rechts die begradigte Ammer entlang flussaufwärts. Schon bald streift man das „Ammerschlössl„, das sich am Ufer gegenüber befindet. Kurz vor der Ammerbrücke geht es durch den Wald etwas aufwärts bis zur flachen Höhle der Marinengrotte.
Andere zieht es zum sagenumwobenen Hausberg Oberammergaus. Am Kofel soll die Kofelhexe hausen. In mystischem Ambiente, zwischen Wald und schroffen Felsen, wird alljährlich am 24. August ein Feuer entzündet – ein Brauch, den einst Ludwig II. anlässlich seines Geburtstages eingeführt hat.
Beliebt sind Kajak- und Bootstouren. Dazu schrieb einst Herbert Rittlinger, Forschungsreisender und Pionier des Kanusports: „Steile Ufer lassen keinen Fußweg zu, und das Boot wird zum einzigen Mittel, in dieses Paradies einzudringen.“
Gut zu wissen: Der interessanteste Abschnitt zur Befahrung liegt etwa 70 Kilometer südwestlich von München; Oberste Ammer Scherenau – Altenau. Das Paddeln auf der Obersten Ammer ist anfängerfreundlich und nur leicht sportlich.
Beschauliche Orte zum Verweilen an der Ammer
Reizvoll liegt die Kreisstadt Fürstenfeldbruck im idyllischen Ampertal. Der bayerische Herzog Ludwig II. gründete hier im Jahre 1258 ein Kloster. Die heutigen Klosterbauten stammen allerdings aus der Zeit um 1700. Barocke und klassizistische Bürgerhäuser rahmen den langgestreckten Stadtplatz mit Rathaus.
Indes weckt der Ort Dachau unangenehme Assoziationen. Im März 1933 wurde hier das erste Konzentrationslager überhaupt errichtet. Die Stadt selbst ist durchaus reizvoll und macht verständlich, dass das umliegende Moos (Moor) ab Mitte des 19. Jahrhunderts viele Maler anzog, so zum Beispiel Spitzweg, Leibl, Corinth oder Liebermann.
Beliebt ist auch ein Ausflug nach Schondorf. Das Städtchen am Ammersee lockt mit einer großzügig angelegten Seepromenade. Kleine Dörfer wie Riederau und Utting klettern links der Ammer eine niedrige Anhöhe hinauf.
Und auf dem Weg gen Norden grüßen von Weitem die Zwiebeltürme der Gemeinden Peiting, Peißenberg und Polling.